Brandsimulationsanlage für Atemschutzgeräteträger

Löhnberger Feuerwehrleute absolvieren Brand-Übungsszenario

Wie verhalte ich mich als Einsatzkraft in einem verrauchten Gebäude? Wie lösche ich einen Brand? Wie suche ich eine Person in einem brennenden Gebäude? Acht Einsatzkräfte aus der Gemeinde Löhnberg hatten nun die Gelegenheit, an einem solchen realen Übungsszenario teilzunehmen.
Für Nico Beck und Niklas Weis war es die erste Teilnahme an einer solchen Simulation. Als Trupp prüften sie im Vorfeld ihre Ausrüstung, bevor es vom Kreisausbilder Yannick Silbereisen von der Feuerwehr Limburg den Einsatzbefehl gab. Es handele sich um einen Wohnungsbrand und es sei noch eine Person in dem Raum, welche gerettet werden müsste. Danach ging es in den Container, die Hand war vor Augen nicht mehr zu sehen, so verqualmt war es. Auf allen vieren bewegten sie sich vorsichtig durch den Raum, um die Person zu finden. Mit Meldung an den Ausbilder konnte die Person gerettet werden. Ein kurzes Verschnaufen, ein Blick auf die Anzeige des Atemschutzgerätes, wieviel Atemluft ihnen noch zur Verfügung steht, erhielten sie die zweite Vorgabe. In einem weiteren Bereich des Gebäudes würde sich noch ein Kind befinden. Die Herausforderung dieses Mal – der Container war nicht nur verqualmt, sondern es brannte in ihm. Wieder ging es auf allen vieren in den Bereich, den Wasserschlauch mitführend, um die verschiedenen Brandstellen zu löschen. Vorsichtig suchten die beiden den Raum ab. Mit einer weiteren Info des Ausbilders erkundeten sie den Raum. Am Ende wurden sie zurückgerufen, da ihr Atemluftvorrat fast leer war. Um eine Vorstellung zu bekommen, auf dem Boden im Container herrschten nach dem Brand Temperaturen bis 150 Grad, mit dem Feuer steigen die Temperaturen massiv an. Das war den beiden Einsatzkräften auch anzusehen, die total durchgeschwitzt waren und erstmal einen Moment zum Erholen brauchten. Danach ging es in die Auswertung. Sie waren selbst recht kritisch mit sich, doch vom Ausbilder gab es kaum Kritik. Sie haben fast alles richtiggemacht und es gab nur Kleinigkeiten, die angemerkt wurden. Dieses gute Ergebnis freute auch den Gemeindebrandinspektor Jürgen Schütz, der mit vor Ort war.
Das Land Hessen ermöglicht die Realbrandausbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Dräger und alle hessischen Landkreise haben die Möglichkeit, dieses Angebot wahrzunehmen. Die gasbefeuerte, mobile Brandübungsanlage stand für eine Woche bei der Feuerwehr Limburg und insgesamt nahmen 169 Trupps, also 338 Einsatzkräfte, aus allen Feuerwehren des Landkreises Limburg-Weilburg an dem Übungsszenario teil. In den zwei 20-Fuß-Container stehen insgesamt vier Räume mit etwa 55 Quadratmeter Übungsfläche zur Verfügung und es geht um die geforderten Übungsschwerpunkte „Orientierung und Menschenrettung“. Diverse Brandstellen sowie die Simulation einer Rauchgasdurchzündung, ein sogenannter „Rollover“ bieten optimale Bedingungen für ein realitätsnahes Training. „Gerade für unsere jungen Einsatzkräfte, welche noch nicht so viele realen Einsätze unter diesen Bedingungen hatten, stellt dieses Übungsszenarium eine wertvolle Ergänzung ihrer Ausbildung dar“, so Jürgen Schütz abschließend. Auch Bürgermeister Dr. Frank Schmidt begrüßt es, dass die Einsatzkräfte die Möglichkeit bekommen haben, an einem solchen realen Übungsszenario teilzunehmen. „Die Feuerwehren leisten eine wichtige Aufgabe in der Gemeinschaft“, so Schmidt, „dafür erhalten sie eine sehr gute Ausbildung.“ Er bedankt sich bei allen Beteiligten, die dieses Ausbildungselement ermöglicht haben.